
Liebe zur Natur ...

Der vitruvianische Baum.
In seinem Nabel die Frucht.
Gleichheit. Schönheit. Proportion.
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Nicht der Nabel der Welt ist der Mensch.
An ihrem Nabel liegt er.
In ihrem Schoß.
Verbunden.
Mit ihr.
Dort ist auch er schön.
Vielleicht nur dort.
Wo seine Finger den Erdkreis berühren.
Dort ist er Mutter und Kind zugleich.
Frucht und Leib.
Gebärendes und Geborenes.
Werdendes und Vollendetes.
Neu und ewig.
Ferner ist natürlicherweise der Nabel. Liegt nämlich ein Mensch mit gespreizten Armen und Beinen auf dem Rücken, und setzt man die Zirkelspitze an der Stelle des Nabels ein und schlägt einen Kreis, dann wird dessen Linie die Fingerspitzen beider Hände und die Zehenspitzen berühren. Ebenso, wie sich am Körper ein Kreis ergibt, wird sich auch die Figur eines Quadrates an ihm finden. Wenn man nämlich von den Fußsohlen bis zum Scheitel Maß nimmt und wendet dieses Maß auf die ausgestreckten Hände an, so wird sich die gleiche Breite und Höhe ergeben, wie bei Flächen, die nach dem Winkelmaß quadratisch angelegt sind.
Vitruv